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Korridor Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed)

Mit der ETCS-Ausrüstung des Korridors ScanMed wird ein interoperables Streckennetz inmitten Europas geschaffen, das die transeuropäische Durchfahrbarkeit ermöglicht. Dieses wegweisende Projekt verbindet bedeutende Städte und Wirtschaftsräume Deutschlands mit Skandinavien und dem Mittelmeer und markiert somit einen Meilenstein im Ausbau der grenzübergreifenden Verkehrssicherung durch ETCS. Der Korridor ScanMed ist Teil des Starterpakets. 

Projektdauer

Beginn
2020
Ende
2030

Streckendaten

Strecke von Padborg (Grenze DK)
Strecke bis Kiefersfelden und Freilassing (Grenzen AT)
Auszurüstende Streckenkilometer 5.000 km
Streckennummer(n) Umfasst knapp 2.500 Streckennummern

Geplante Maßnahmen

ETCS Level 2 ohne Signale
Stellwerk(e) ETCS-kompatible Stellwerke, vorzugsweise DSTW
Ausrüstungsumfang Weitere detaillierte Angaben zu den Ausrüstungsumfängen folgen aufgrund der frühen Planungsphase zu einem späteren Zeitpunkt.

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DSD-Infrastrukturprojekte

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Disclaimer

Die angezeigten Termine stellen rechtlich unverbindliche Prognosen nach dem aktuellen Sachstand dar. Die Prognosen sollen in keiner Weise einen, wie auch immer gearteten, Rechtsanspruch begründen, wonach bis zu dem genannten Termin eine Fertigstellung erfolgt und eine Nutzung ermöglicht wird. Aus diesen Gründen sollen die Angaben auch nicht herangezogen werden, um unternehmerische Entscheidungen, z. B., aber nicht abschließend, in Bezug auf die Fahrzeugausrüstung oder die Kompatibilität zwischen den Fahrzeugen und der Infrastruktur, zu treffen oder vorzubereiten. Bei Fragen, insbesondere zum technischen Netzzugang oder zum Erhalt verbindlicher Auskünfte, bitten wir Sie, sich an Ihre:n Kundenberater:in zu wenden.

 

Die Infrastrukturprojekte befinden sich überwiegend noch in Planungsphasen, sodass die auf diesen Seiten aufgeführten Informationen den aktuellen Planungsständen entsprechen und regelmäßig aktualisiert werden.

Das Starterpaket bildet neben dem Schnellläuferprogramm den Einstieg in den Rollout der Digitalen Schiene Deutschland. Mit dem Zielhorizont 2030 werden in drei Projekten die Strecken mit dem europaweit einheitlichen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) und Digitalen Stellwerken (DSTW) ausgerüstet und so umfassend digitalisiert. Auf diese Weise werden die zum Teil aus dem 19. Jahrhundert stammenden Technologien ersetzt. Die im Starterpaket gewonnenen Erkenntnisse fließen in den Rollout der Digitalen Schiene Deutschland auf das gesamte deutsche Streckennetz ein.


Der Korridor Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed) bildet eines der drei Projekte des Starterpakets. Mit der ETCS-Ausrüstung wird ein interoperables Streckennetz mitten in Europa geschaffen, das die transeuropäische Durchfahrbarkeit ermöglicht. Der Korridor ScanMed ist einer von insgesamt neun Trans-European-Networks-Kernnetzkorridoren (TEN-Kernnetzkorridoren), die das zentrale transeuropäische Verkehrsnetz der Europäischen Union bilden. Er verknüpft große Städte und Wirtschaftsräume in Deutschland und Italien mit Skandinavien und dem Mittelmeer. In Deutschland erstreckt sich der Hauptlaufweg des Korridors von Hamburg über Erfurt bis nach München und den österreichischen Grenzübergängen im Süden. Besonders für den Güterverkehr ist der Korridor von großer Bedeutung.


Die Umrüstung des deutschen Teils des Korridors umfasst rund 5.000 Streckenkilometer und ca. 34.500 Stelleinheiten, wie Signale oder Weichenantriebe. Die Umrüstung betrifft somit nicht nur den Hauptlaufweg des Korridors, also die direkte Strecke von Nord nach Süd, sondern auch die 21 durchquerten Netzbezirke, nach denen das deutsche Streckennetz bei der DB InfraGO AG eingeteilt ist. Das Ziel ist, dass bis zur Inbetriebnahme des Hauptlaufweges im Jahr 2030 alle Züge die besagte Strecke von Padborg an der dänischen Grenze bis nach Kiefersfelden und Freilassing an der österreichischen Grenze mit ETCS befahren können.


Um die durchgängige Befahrbarkeit der Strecke mit ETCS zu gewährleisten, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Der Hauptlaufweg sowie die angrenzenden Netzbezirke müssen vollständig mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 2 ohne Signale (ETCS L2oS), modernster Stellwerkstechnik und dem integrierten Leit- und Bediensystem (iLBS) als zukünftiges Bediensystem ausgerüstet werden. Das Ziel besteht darin, eine Doppelausrüstung von Alt- und Neutechnik der Infrastruktur zu vermeiden. Nicht mit ETCS kompatible bestehende Stellwerke werden daher durch Digitale Stellwerke (DSTW) ersetzt. Bereits mit ETCS ausgerüstete Strecken werden auf die ETCS Baseline 3 hochgerüstet. Baseline bezeichnet die Software zur Erfüllung bestimmter Funktionen, um den Eisenbahnbetrieb unter ETCS aus technischer Sicht sicherzustellen. Derzeit existieren drei verschiedene Baselines für ETCS mit wiederrum unterschiedlichen Funktionsumfängen. Die Hochrüstung auf Baseline 3 ist notwendig, um einen durchgängigen Betrieb mit ETCS L2oS zu ermöglichen. Damit einher gehen Anpassungen der Stellwerke und Betriebszentralen. Die Errichtung von ETCS-Streckenzentralen (Radio Block Centre: RBC) zählt ebenfalls zum Projektumfang. Das Fahren unter ETCS L2oS erfordert außerdem die Sicherstellung einer ausreichenden Funkversorgung. Zur digitalen Steuerung über DSTW wird ein leistungsfähiges und sicheres IP-Netz benötigt, weshalb das Projekt umfangreiche Maßnahmen im Bereich Telekommunikations- und Kabelanlagen durchführt.


Schließlich wird auch die Betriebssteuerungsstrategie (BSS) in den betroffenen Netzbezirken bei der Planung berücksichtigt. Die BSS umfasst die Errichtung von standardisierten Gebäuden für die Bedienstandorte (BSO) und Technikstandorte (TSO), von denen aus zukünftig die Steuerung der Strecke erfolgt.
 

Im Starterpaket werden mit dem Zielhorizont 2030 die Strecken mit den Technologien ETCS und DSTW ausgerüstet und so umfassend digitalisiert. Auf diese Weise werden die zum Teil aus dem 19. Jahrhundert stammenden Technologien ersetzt. Die im Starterpaket gewonnenen Erkenntnisse fließen in den Rollout der Digitalen Schiene Deutschland auf das gesamte deutsche Streckennetz ein.

Mehr Kapazität im gesamten europäischen Netz – ganz ohne neue Gleise

Die Digitale Schiene Deutschland startet – für einen einheitlichen, digital gesteuerten Zugverkehr in ganz Europa. Das europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS ist dabei ein entscheidender Baustein für ein interoperables, grenzüberschreitendes Streckennetz.

 

Nach der Durchführung der McKinsey-Machbarkeitsstudie zum Rollout von ETCS/DSTW im Herbst 2018 wurden drei Vorhaben ausgewählt, die innerhalb weniger Jahre einen großen Effekt für mehr Kapazität und bessere Qualität versprechen. Diese Vorhaben bilden das sogenannte Starterpaket. Es ist der Einstieg in die Digitale Schiene Deutschland.

Projekte des Starterpakets

Die nachfolgenden zwei Projekte sind zusätzlich zu dem Korridor Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed) Bestandteil des Starterpakets:

Starterpaket der Digitalen Schiene Deutschland (Copyright: DB InfraGO AG) Starterpaket der Digitalen Schiene Deutschland (Copyright: DB InfraGO AG)
Starterpaket der Digitalen Schiene Deutschland (Copyright: DB InfraGO AG)
Hauptlaufweg des Korridors Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed)  (Copyright: DB InfraGO AG) Hauptlaufweg des Korridors Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed)  (Copyright: DB InfraGO AG)
Hauptlaufweg des Korridors Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed) (Copyright: DB InfraGO AG)

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Korridor Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed) inkl. Netzbezirke (Copyright: DB InfraGO AG) Korridor Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed) inkl. Netzbezirke (Copyright: DB InfraGO AG)
Korridor Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed) inkl. Netzbezirke (Copyright: DB InfraGO AG)

Das Projekt ScanMed verfolgt mehrere Ziele: Es bildet das Fundament für die Modernisierung und Standardisierung der Technologien, wie beispielsweise der Stellwerkstechnik, und treibt damit die Digitalisierung des Schienenverkehrs voran. Darüber hinaus sollen durch umfassende Leistungsanalysen Möglichkeiten zur Verbesserung der Qualität und damit der Verfügbarkeit und Pünktlichkeit des Bahnbetriebs identifiziert werden. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 und der Deutschlandtakt dienen dabei als Richtschnur. Gleichzeitig zielt das Projekt darauf ab, die Planungs- und Bauphasen effizienter zu gestalten, etwa durch die Digitalisierung des Planungsprozesses, den Einsatz künstlicher Intelligenz sowie die frühzeitige und umfassende Abstimmung mit korrespondierenden Projekten.


Die drei Projekte des DSD-Starterpakets – Korridor ScanMed, Schnellfahrstrecke Köln – Rhein/Main und Digitaler Knoten Stuttgart  – bilden zusammen die Grundlage für den Rollout der Digitalen Schiene Deutschland (DSD). Denn in diesem Pilotprojekt wird erstmals das Betrieblich-Technische Zielbild (BTZ) der DSD auf Basis des Basis-Release-Plus realisiert. Das Basis-Release-Plus wiederum fasst wesentliche Regelwerksentwicklungsstufen der digitalen Techniken – von ETCS und DSTW bis hin zu Telekommunikation und bahnspezifischer IT –  für die Umsetzung des DSD-Starterpakets zusammen. Darüber hinaus leistet das Projekt ScanMed Pionierarbeit, indem neue Methoden im Projektmanagement sowie in Planungs- und Bauprozessen erprobt und direkt evaluiert werden. Der entscheidende Mehrwert besteht darin, dass alle gewonnenen Erkenntnisse in die Umsetzung des Rollouts der DSD einfließen.